Designerpillen: Hermann Rastorfer

Einem in seinem Schaffen überaus vielfältigen und damit sehr interessanten Künstler ist der vierte Band der von Andreas Koop betreuten Serie „/design/er/leben/“ gewidmet: nämlich Hermann Rastorfer.

Hermann Rastorfer wurde am 15. April 1930 in Salzburg geboren. Schon früh zeigte sich seine künstlerische Begabung, und daher besuchte er von 1942 bis 1945 die Kunstgewerbeschule in seiner Heimatstadt. Nach dem Krieg absolvierte er eine Lehre als Schriftsetzer, womit er sich eine solide handwerkliche Basis für seine spätere Arbeit als Grafikdesigner erwarb. Anfang der 1950er Jahre ging Hermann Rastorfer in die BRD, wo er 1954 in Frankfurt ein eigenes Studio eröffnete. Nach einem Intermezzo im Jahr 1961 in Salzburg kehrte er erneut nach Deutschland zurück, zunächst wieder nach Frankfurt, dann nach München, wo er ebenfalls erfolgreich ein Grafikatelier führte.

Im Laufe seines Berufslebens arbeitete Rastorfer für zahlreiche Firmen, wobei der Bogen an unterschiedlichen grafischen Aufgaben weit gespannt war. So gestaltete er viele Buchumschläge für den Verlag „Ullstein“, Inserate für „Volkswagen“, Plakate für das Heidelberger Kabarett „Bügelbrett“, Covers für die Zeitschrift „Gebrauchsgraphik“, Verpackungen für den Süßwarenhersteller „Ferrero“ und vieles andere mehr. Hervorzuheben aber sind vor allem Rastorfers Arbeiten für die Pharmaindustrie. Hier wiederum war es vor allem sein Grundkonzept für die Verpackungen der Firma „Boehringer Ingelheim“, mit dem er neue Standards im Bereich der angewandten Grafik setzte.

Ab den 1970er Jahren widmete sich Hermann Rastorfer verstärkt der freien Kunst. Er schuf Zeichnungen und Gemälde, aber auch zahlreiche Skulpturen, die heute noch im öffentlichen Raum zu sehen sind. 2001 wurde er Ehrenmitglied von designaustria. Am 27. August 2009 verstarb Hermann Rastorfer in Salzburg.

2009/2010 war seinem freien künstlerischen Schaffen im „Salzburg Museum“ eine eigene Ausstellung gewidmet. Nun erinnert designaustria mit der vorliegenden Publikation an das beeindruckende gebrauchsgrafische Werk von Hermann Rastorfer.

Koop, Andreas: Hermann Rastorfer. Gestaltung seriell konzipiert, Wien 2011 (=/design/er/leben/, 4. Bd).