Im Rahmen einer Auktion des renommierten deutschen Plakat-Antiquariats „Jörg Weigelt Auktionen“ werden am 11.6.2011 fünfzehn Originalentwürfe und vierzehn Plakate von Margit Doppler aus den Jahren 1928 bis 1935 versteigert. Die Designerin firmierte damals noch unter Margit Kováts (manchmal auch Kovács geschrieben). Von 1927 bis 1929 war sie außerdem im Rahmen der Bürogemeinschaft mit Hugo Brod und Anton Ziegler unter dem Namen Atelier Trio tätig.
Zur Auktion wird ein gedruckter Katalog erscheinen, und die Arbeiten der Grafikdesignerin werden auch online aufgelistet. Bei den angebotenen Arbeiten handelt es sich unter anderem um „Klassiker“ österreichischer Plakatgeschichte, wie etwa das Plakat für Charlie Chaplins Film „Lichter der Großstadt“.
Die in Wien am 21.1.1909 geborene Margit Kováts (verehelichte Doppler) gehört zu den frühesten und bedeutendsten österreichischen Gebrauchsgrafikerinnen. Sie arbeitete nach ihrer Zeit bei Trio im Atelier von Joseph Binder, war danach selbständig und entwarf von 1929 bis 1935 Filmplakate für United Artists. In Zusammenhang mit ihrer 40 Jahre währenden Zusammenarbeit mit der Firma „Kirstein-Süßwaren“ kreierte sie das in Österreich überaus populäre Blockmalz-Männchen, eine Art Michelin-Figur, zusammengesetzt aus Malz-Bonbons.
Nach dem Krieg schuf sie auch viele Illustrationen für Kinderbücher, wie zum Beispiel „Kingfu, der lustige Zauberer“, „Schnapuzzi, der Schnupfenzwerg“ und „Briefe an einen Hund“. Sie kreierte außerdem Arbeiten im Bereich von „Kunst am Bau“ und in der freien Malerei. Am 27.11.2001 verstarb Margit Doppler in Wien.
Literaturhinweis:
Maryška, Christian: Pars pro toto – Ein Bild für viele. Das österreichische Stummfilmplakat, in: Francesco Bono – Paolo Caneppele – Günter Krenn (Hrsg.): Elektrische Schatten – Beiträge zur österreichischen Stummfilmgeschichte, Wien 1999, S. 169ff.