Im Mai 1924 fand in der Pariser Oper die Uraufführung von Arthur Honeggers „Pacific 231“ statt. Die nur rund sechs Minuten kurze Komposition, die eine Schnellzugsfahrt mit einer – damals hochmodernen – Pacific-Dampflokomotive beschreibt, erregte viel Aufsehen, was auch für entsprechendes Interesse am Notenmaterial zum Werk sorgte. Bald waren nicht nur die Orchesterpartitur, sondern auch eine Klavierfassung erhältlich. Die Gestaltung des Notentitelblattes hatte der damals als Illustrator sehr gefragte Maler Jacques Thevenet übernommen, der die Essenz der Tondichtung in ein passendes Bild umsetzte.

Links: Jacques Thévenet, Pacific 231, Musik: Arthur Honegger. Verlag Maurice Senart (Editions Salabert), Paris 1924 / Rechts: Tob Würth, You Were Meant For Me / Je ne suis rien sans vous, Text: Arthur Freed, Musik: Nacio Herb Brown
Francis-Day, Paris 1929
Das Cover zu „Pacific 231“ ist eines von mehr als 200 Notentitelblättern aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, die derzeit in der „Kunsthalle Ziegelhütte“ im schweizerischen Appenzell zu sehen sind. Bei der Auswahl der Musikstücke ist da der Bogen breit gespannt und reicht von „E-“ bis „U-Musik“ – von Debussy und Strawinsky bis zu Schlager und Operette.

Links: Otto Dely, Josefine, Text: Peter Herz; Musik: Egon Neumann, Wiener Bohème-Verlag, Wien 1927 / Rechts: Otto Dely, Benjamin, ich hab’ nichts anzuzieh’n!, Text: Beda [=Fritz Löhner]; Musik: Jara Beneš, Wiener Bohème-Verlag, Wien 1927

Links: Willy Herzig, Mach Dir doch ’nen Bubikopf. Tanzduett aus der Operette „Die tanzende Prinzessin“, Text: Willi Kollo; Musik: Walter Kollo, Vuvag [Verlag und Vertrieb], Berlin 1924 / Rechts: Emmy Sagai, Oh, Donna Clara!, Text: Beda [=Fritz Löhner]; Musik: Jerzy Petersburski, Wiener Bohème-Verlag, Wien 1930
Die Ausstellung „Oh, Donna Clara. Musiktitel des Art Déco aus der Sammlung Dora und Walter Labhart“ kann bis zum 20. Oktober 2019 in der „Kunsthalle Ziegelhütte“ (Kunstmuseum Appenzell) besichtigt werden.