New York: Auktion aus der Sammlung Julius Paul

Franz Fiebiger, Detail aus dem Plakat „Aquileia“, um 1905

Nach genau einem Jahr kommt es am 17. Dezember 2014 in New York zu einer neuerlichen Auktion von Plakaten aus der Sammlung von Julius Paul, die 2008 von der Wiener Albertina an die rechtmäßigen Erben restituiert wurden. Waren es vor einem Jahr Affichen zu den Bereichen Kultur, Kunst, Politik und Soziales, so wird diesmal bei Swann Auction Galleries der Bestand an Tourismus- und Reiseplakaten versteigert: Rund 180 Plakate, davon eine Reihe von sehr raren Exemplaren aus Österreich-Ungarn und davon viele aus der Zeit vor 1914.

Plakat, 1899 Plakat, 1903

Links: Plakat, 1899 / Rechts: Plakat, 1903

Im Katalog kann man lesen, dass in der jüngsten Vergangenheit zwei große Plakatsammlungen restituiert wurden. Mit der zweiten ist natürlich die Sammlung von Hans Sachs aus Berlin gemeint. Wer beide vor Augen hätte, dem sei klar, dass die Sammlung Paul in einem viel besseren Zustand sei. Die Plakate hätten den Anschein, als kämen sie direkt aus der Druckerei: „You can almost smell the fresh ink.“

Unter den österreichischen Plakaten aus der Sammlung von Julius Paul findet man Plakate des Österreichischen Lloyd, wenig bekannte für die Zahnradbahn auf den Kahlenberg, die Schneebergbahn, die Hungerburgbahn und eine Reihe von Sujets für die k. k. Staatsbahnen sowie die „Bosnisch-Hercegovinischen Staatsbahnen“. Alfred Rollers Plakat für die Schneebergbahn aus dem Jahr 1904 hat einen Rufpreis von 5.000/7.000 Dollar und ist damit gemeinsam mit Henri Cassiers‘ bekannter Affiche für die Red Star Line Antwerpen-New York (1899), inklusive eines Wiener Zusatztextes für den Fahrkartenverkauf, das teuerste der Auktion.

Antal Neogrády, Plakat, ca. 1905 Alfred Roller, Plakat, Version 1904

Links: Antal Neogrády, Plakat, ca. 1905 / Rechts: Alfred Roller, Plakat, Version 1904

Vor den beiden Auktionen bei Swann wurden bereits Plakate aus der Sammlung Julius Paul direkt an Institutionen wie das Museum of Modern Art und die Neue Galerie in New York, die Fundación Juan March in Madrid und die Ungarische Nationalgalerie verkauft.