Seit 65 Jahren gibt es ihn, den VW-Bus, unter verschiedenen Namen, von seinen Fans allerdings wird er liebevoll „Bulli“ genannt. Der Spitzname zeigt schon, dass auch dieser Volkswagen, neben dem „Käfer“, bald nach seinem Erscheinen auf dem Markt mit verschiedenen emotionalen Inhalten verbunden wurde. Die Bandbreite der Nutzung des „Bulli“ reichte vom eher nüchternen Gruppentaxi und Handwerkerauto über das ideale Fahrzeug für die kinderreiche Großfamilie bis zum bunt bemalten Hippietraum. Christian Schlüter und Christoph Boltze – zwei offensichtliche Liebhaber dieses Gefährts – haben nun ein Buch mit einer Auswahl an historischen Werbeprospekten zum „VW Bulli“ herausgebracht.
Am Beispiel der farbigen Reklamen wird in fachlich kompetenten Erläuterungen von Christian Schlüter, von dem alle Texte stammen, die Geschichte dieses Fahrzeugtyps dargestellt. Zur Entwicklung der Bulli-Werbebroschüren meint der Autor: „Am 8. März 1950 liefen in Wolfsburg die ersten VW Transporter vom Fließband. Kurz zuvor begann auch die Produktion von Reklamematerial für den großen Bruder des Käfers. Dieses hat sich immer wieder gewandelt und ist zu jeder Zeit sehr beliebt gewesen, wenn es galt, sich in der Firma oder zuhause über neue VW Transporter-Modelle zu informieren. Je nach Land wählten die Verkaufsabteilungen unterschiedliche Wege, den vielseitigen Wagen von seinen besten Seiten zu zeigen. Von seriös bis lustig, mal nur mit ein paar wichtigen Botschaften oder detailliert bis ins Kleinste war alles möglich.“
Auch wenn der Fokus des Buches klar auf der Automobil- und nicht so sehr auf der Werbegeschichte liegt, lenkt die Publikation mit ihren gut ausgewählten Abbildungen doch auch das Interesse auf das große, noch weitgehend unbeachtete, weil auch kaum dokumentierte, Feld der historischen Reklameprospekte.
Schlüter, Christian – Christoph Boltze: VW Bulli. Die Prospekte von 1950 bis heute, Bielefeld 2015.